Schritt 4: Materialauswahl und Oberflächenstruktur

Materialauswahl

Die Frage nach dem Material erschien uns anfangs als problematisch, da die Hersteller von hochwertigen Vibraphonen auf Ihren Webseiten den Eindruck erwecken, als würden Sie speziell für diesen Zweck entwickelte Legierungen verwenden. Das mag durchaus sein, erscheint aber nach unserem derzeitigen Erkenntnisstand als eher unwahrscheinlich. Jegliche Art von  speziellen Legierungen wären für uns mangels der benötigten Mengen und der damit verbundenden Kosten auf gar keinen Fall in Frage gekommen. Aus demselben Grund erscheint es auch bei anderen Herstellern, soweit diese nicht große Mengen produzieren eher unwahrscheinlich.

Klar war, dass wir für die Klangplatten eine aushärtbare Aluminiumlegierung mit höherer Festigkeit benötigen, die als Platten oder Profile verfügbar ist. In Frage kamen daher:

  1. EN AW-7075 (AlZnMgCu1,5)
    Zugfestigkeit ca. 550 N/mm², Nicht geeignet für dekoratives Eloxieren, Härte HB 150
  2. EN AW-2024 (AlCuMg2 / AlCu4Mg1)
    Zugfestigkeit ca. 450 N/mm², Nicht geeignet für dekoratives Eloxieren, Härte HB120
  3. EN AW-2017A (AlCuMg1)
    Zugfestigkeit ca. 390 N/mm², Nicht geeignet für dekoratives Eloxieren, Härte HB 105

Aus dieser Gruppe war nur der an dritter Position liegende Werkstoff EN AW-2017A zu geringen Kosten in unseren Mindermengen lieferbar, womit die Entscheidung für diesen Werkstoff schnell gefallen war.
Es ist denkbar, dass ein härterer Werkstoff eventuell noch etwas bessere Klangergebnisse.

Oberflächenstruktur

Für einen ersten Versuch hatten wir eine Klangplattte vor dem Eloxieren glasperlengestrahlt. Das sah vor dem Eloxieren sehr gut aus, aber nach dem Eloxieren wirkte die Oberfläche sehr fleckig, da kleinste Konzentrationsuunterschiede des Strahlens durch das Eloxieren hervorgehoben wurden.

Wir haben daraufhin unsere Klangplatten nur leicht von Hand mit handelsüblichen Poliermatten in Längsrichtung gebürstet, um eine einigermaßen gleichmäßige und nicht zu stark reflektierende Oberfläche zu erhalten. Die sich so ergebende Oberflächenstruktur blieb auch nach dem Eloxieren optisch sehr angenehm.